Kompostierung - ein Geschenk der Natur
Die Praxis des Kompostierens gerät langsam in Vergessenheit. Dabei verdanken wir der Humusbildung, diesem wunderbaren Prozess, unsere fruchtbaren Böden.
Die mit Hilfe des Sonnenlichts arbeitende Photosynthese lässt Pflanzen wachsen. Die pflanzlichen Rückstände verrotten nach ihrem Absterben und werden von teils mikroskopische kleinen Bodentieren, Bakterien und Pilzen, den Destruenten, zerkleinert, zersetzt und wieder in fruchtbaren Humus umgewandelt. Diese Kompostierung hat erst auf unserer Erde die fruchtbaren Böden entstehen lassen, auf und von denen die verschiedenen Pflanzengesellschaften wie z.B. Wälder und Steppen sich ernähren. Ohne die Entstehung fruchtbarer Böden wäre die Evolution einen ganz anderen Weg gegangen - uns Menschen gäbe es dann jedenfalls nicht!
Es ist ein ewiger Kreislauf des Werdens und Vergehens, den sich der Mensch bereits vor langer Zeit zunutze gemacht hat.
Seitdem er Pflanzen anbaut, gehört die Kompostierung und damit auch die Düngung des Bodens zur Existenzsicherung. Heute jedoch droht das Wissen um die Kompostierung mit der Großelterngeneration auszusterben. Kunstdünger, großtechnische Nahrungsproduktion und zentrale Biomüll-Behandlung (Biotonne) machen die Gartenkompostierung nicht mehr so notwendig.
Andererseits benutzen immer mehr Gartenbesitzer so genannte Schnellkomposter, diese Plastiktonnen verschiedenster Ausführungen, und versuchen damit, ihre Garten- und Küchenabfälle zu kompostieren. Das geht meistens nicht gut, denn Kunststoffgefäße sind völlig ungeeignet für einen Vorgang, der nur funktioniert, wenn von allen Seiten ungehindert Luft und somit Sauerstoff an das Kompostierungsmaterial gelangen kann. In diesen Schnellkompostern herrschen oft anaerobe Zustände, das Material beginnt zu faulen und zu stinken. Das Produkt - ein dunkles, dem Kompost ähnliches Substrat - hat nur noch wenig mit richtigem Kompost zu tun und ist darüber hinaus sogar schädlich für die Pflanzen, weil Fäulnisbakterien und Schimmelpilze das Bodenleben und die Pflanzenwurzeln beeinträchtigen.
Daher kann ich allen Gartenbesitzern nur empfehlen, auf Plastikgefäße zu verzichten und stattdessen die gute, alte Kompoststiege aus Holzlatten zu verwenden. Da gelangt genug Luftsauerstoff ans Material, und eine geruchsneutrale Rotte bringt auch das wertvolle Endprodukt, den Gartenkommpost mit seinen Humuskomplexen, hervor.